Baumaktionen als Sinnbild für lokales Engagement gegen den Klimawandel

Immer mehr Menschen werden selbst initiativ und aktiv, wenn es um den Klimaschutz geht. Sie warten nicht auf den großen Wurf, sondern loten ihre eigenen Möglichkeiten aus. So etwa zwei Familienväter nebst Kindern in Gütersloh, Malte Zimmermann und Maik Hoffmann. Sie griffen zur Schaufel und pflanzten 800 junge Moorbirken. Sie forsten ein ehemaliges Pappelwäldchen wieder auf, das sturmschädenbedingt abgefällt werden musste. Aufforsten in der eigenen Umgebung ist also das Gebot der Stunde. So leisten die Pavenstädter ihren Beitrag zum Klimaschutz direkt im eigenen Umfeld. Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür. Dem Engagement gebührt großes Lob!

 

Pflanzen für die nächste Generation
Aufforsten selbst gemacht (Fotos: privat)

 

800 Moorbirken wachsen jetzt gegen den Klimawandel

 

„Gieß den Kiez“ Plattform für das Gemeinwohlgut kommunaler Bäume 

Wer – wie viele – selbst keine Möglichkeit zum Aufforsten hat, kann sich dennoch für das Gemeinwohl und für Bäume in der eigenen Umgebung aktiv einsetzen: So wie etwa mit dem Projekt „Gieß den Kiez“ als ein Projekt des City-Lab Berlin.  Alle 625.000 Berliner Straßen- und Anlagenbäume sind hier gelistet. Die Plattform giessdenkiez.de hält auf einer  interaktiven Karte Informationen darüber bereit, wieviel Wasser welcher Baum zum (Über-)Leben im städtischen Raum braucht – und wann er zuletzt bewässert wurde.

Die Internetplattform formuliert ihr Anliegen so: „Die Berliner Stadtbäume leiden an Trockenheit – und du kannst ihnen helfen„. Das Ziel ist es, die Stadtbäume durch regelmäßige Wasserversorgung durch die Bürgerschaft zu erhalten – aber sicher den Aufwand für die Bewässerung der Berliner Stadtbetriebe zu entlasten. Das Innovations-Netzwerk City Lab erstellte die Webseite. Hier basteln und werkeln Coder, Kreative, Entwickler gemeinsam mit Behörden und Bürgern an Projekten für das Gemeinwohl. Die Plattform wurde in einer Reihe von Workshops mit Berliner Bezirken, dem Pflanzenschutzamt und engagierten Bürgerinnen und Bürgern entwickelt. Organisiert wird das Lab von der Technologiestiftung Berlin.

 

Quelle: Screenshot Gieß den Kiez Website

 

Auf der Plattform kann man sich also über die Bäume in der eigenen Nachbarschaft und ihren besonderen Wasserbedarf informieren. Nicht jeder Baum braucht gleich viel Wasser, je nach Baumart und Alter.

„Du kannst einzelne Bäume abonnieren und markieren, wenn Du sie gegossen hast.“

Die Plattform enthält nicht nur die Rubrik „Bäume gießen“, sondern auch die „den Baumbestand erkunden„. Hier erfährt der Nutzer mehr über einzelne Bäume, deren Beschaffenheit, Alter etc. Mit einer Filter- und Suchfunktion lässt sich mehr über die Bäume im Kiez lernen. Früher lernte man die Nachbarn kennen – heute sind es die Bäume in der nahen Umgebung. „Mein Freund der Baum“ erhält eine positive Wertigkeit. Nicht mehr vom Fällen ist die Rede, sondern vom Erhalt. Zudem gibt es auch eine Slack-Kanal zum Austausch für alle Aktiven.

Die Plattform bietet auch an „Bäume zu abonnieren“ – wer „seinen Baum“ regelmäßig gießen will, kann ihn abonnieren und transparent anzeigen, dass dieser Baum bereits gut versorgt ist. Die Nachbarschaft weiß mit Blick auf die Plattform Bescheid und Gießaktionen koordinieren sich so smart und öffentlich. Passgenauer für deutsche Eigenarten geht es kaum noch. Bestens!

Wohl der Kommune, die die Daten über ihren Baumbestand in dieser Form vorliegen hat: am besten als Open Data, am besten bereitgestellt für solche guten Ideen in Fragen des Umweltschutzes, des Klimawandel und natürlich in Kombination mit digitalem Denken.

 

Stadtbäume für Berlin – Spenden online 

Ein weiteres gutes Projekt findet sich ebenfalls in Berlin. Hier geht es ums Spenden für Stadtbäume, die es zu pflanzen gilt. Auf einer Karte und Listen kann man sich aussuchen, für welchen Baum man spenden möchte und in welchem Quartier der stehen soll:

 

Nachahmenswert für jede Stadt. Alles im guten alten Sinne von „global denken und lokal handeln“.

Mehr davon.

 

Quelle: Screenshot Stadtbäume Berlin

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