Die Telekom hat die Hand gehoben und will „schnelles Internet“ in die Stadt Gütersloh bringen. So hieß es im Rat der letzten Woche in der Rubrik „Mitteilungen der Verwaltung“. Ein so wichtiger Punkt en passant verlesen. Auf die Vergabepraxis habe die Stadt Gütersloh keinen Einfluss, heißt es weiter.
Das ist keine gute Nachricht. Es ist eine Nachricht, die gerade jetzt ein eigenes Konzept der Stadt zur Breitbandversorgung noch dringender erforderlich macht. Die Telekom nutzt – kurz gesagt -veraltete Technik und hübscht diese mit ein wenig technischer Kosmetik (VDSL) auf. So wirft die alte Technik vielleicht noch die nächsten zehn Jahre einen Gewinn ab.
Agiert Gütersloh aber weiterhin ohne eigenen Fahrplan, ist die Stadt spätestens dann abgeschnitten, wenn die Altkabel untauglich sind. Und noch mehr: sie liegt abgeschlagen zurück, denn der digitale Vorsprung in der Infrastruktur vorausschauender Kommunen ist dann nicht mehr aufzuholen. Der Bedarf nach MBit wächst – über die Leistungsfähigkeit der Telekom-Überbautechnik hinaus. Das ist bereits jetzt absehbar.
Die Stadt Gütersloh muss sich also schnell auf den Weg machen, darüber diskutieren und entscheiden, die richtungsweisende Zukunftstechnik „Glasfaser“ in ihre kommunale Hand zu legen. Nur damit kann sie gewappnet sein für einen exponentiell steigenden Bedarf, der auch die Grundlage für weitere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sein wird.