Die Welt teilt sich, in analog und digital. Das merken auch die Butler der Welt. Es gibt sie in real und mit künstlicher Intelligenz.
Heute durfte man im Lokalteil der Neuen Westfälischen Zeitung lesen, dass der Beruf des „echten“ Butlers ein Exportschlager sei – und die Ausbildung zum selben hoch nachgefragt ist. Es gibt sogar eine Schule und eine Fortbildung, die das für reale Menschen anbietet. Offenbar bedienen diese hochausgebildeten und multifunktional im höheren Spektrum der Gesellschaft einsetzbaren Menschen eine echte Marktlücke.
Dabei wird der Butler für die breite Masse der Menschheit künftig digital sein. Ein Breitenartikel. Mark Zuckerberg hat gerade einen „Butler“ für seine Familie entwickelt: Jarvis.
Auf Facebook schreibt er am 19.12.2016:
So far this year, I’ve built a simple AI that I can talk to on my phone and computer, that can control my home, including lights, temperature, appliances, music and security, that learns my tastes and patterns, that can learn new words and concepts, and that can even entertain Max. It uses several artificial intelligence techniques, including natural language processing, speech recognition, face recognition, and reinforcement learning, written in Python, PHP and Objective C.
Der persönliche „Butler“ Jarvis übernimmt die Lichtsteuerung im Hause Zuckerberg, öffnet die Haustür, wenn Freunde davor stehen und klingeln (und nur für sie versteht sich, weil er die Gesichtserkennung sicher drauf hat), macht Toast und soll auch Unterricht geben können in Mandarin für die Tochter. So findet es sich in einigen Meldungen über den Zeitvertreib eines der einflussreichsten Menschen der Welt. Man darf gespannt darauf sein, dass Jarvis bald Marktreife erlangt – und dann ein Butler sein wird für das gemeine Volk wie Du und ich. Übrigens ist Morgan Freeman die reale Person, die AI Jarvis seine Stimme geliehen hat.
Gleichzeitig erlebt der Butler sein digitales Wiederbeleben auch in der Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen, die durch diese künstliche Intelligenz (KI) ihre Autonomie in den eigenen vier Wänden erhalten. Ein Team von Wissenschaftlern tüftelt im Projekt KogniHome daran. Bald ist sicher mehr zu erwarten.
Übrigens taucht die Figur eines Butlers mit künstlicher Intelligenz auch ganz zentral auf im Werk „Germany 2064“ von Martin Walker. Dort heißt der Roboter „Stirling“ – als fast gleich programmiertes Pendant zu einem fiktionalen Roboterkollegen, der für die Polizei im Einsatz ist „Roberto“. Kurze Zeit wird sogar der Butler verdächtigt, der Haupttäter im Geschehen zu sein, übrigens einer von der Sorte, der auch Liebesdienste leisten kann.
Der Butler, eine offenbar vielschichtige Persönlichkeit, die sogar in der digitalen Welt ihren Wert behält. Wer hätte das gedacht.