Freifunk muss bleiben

Die Freifunker in Gütersloh sind sehr aktiv und haben ein schon gut tragfähiges Netz gespannt. 240 Knoten gibt es, gerade sind 671 Clients online. Bald könnte das ein Ende haben. Die Stadt Gütersloh favorisiert ein anderes Konzept zu  W-Lan in der Innenstadt. Nicht aber das Konzept „Freifunk Gütersloh“.
Die Stadt schlägt ein mit erheblichen Investitions- und Folgekosten verbundenes Angebot der  Regio IT Gütersloh vor, die dies wiederum an die österreichische Firma „freykey“ weitergeben will. Dieses Angebot bedeutet: es gibt eine Registrierung, die Zwangstrennung, Werbeeinspielungen und Zensur. Zudem ist nicht klar, was mit den Nutzerdaten passiert.  Ein freies WLAN ist das nicht!

Das Bild zeigt den ZugangsCode für ein Internetanschluss.

Die politischen Parteien waren vor einiger Zeit auf die Idee „Freifunk“ aufgesprungen und haben jeweiligs eigene Anträgen gestellt. Als Antwort darauf aber sieht die Stadt Gütersloh rechtliche Hürden bezüglich der Störerhaftung. Sie favorisiert daher nun einen kommerzieller Anbieter im Auftrag der IT Regio, an der die Stadt beteiligt ist, der diese Aufgabe in der (Innen-)Stadt übernehmen soll.

Die Nutzung des Internets durch Smartphones und Tablets ist mit unserem Lebensalltag verwoben. Rund 95 % der Bürger nutzen diese mobilen Geräte täglich rund um die Uhr. Der Zugang zum Internet ist dabei zentral. In der Regel muss man dafür zahlen und zwar an den Telekommunikationsanbieter seines Vertrages. Jeder mobile Gang kostet. Gut, wenn es Freifunk gibt, der eben nicht bezahlt wird, sondern frei zugänglich ist. Diesen freien und kostenlosen Zugang schafft Freifunk Gütersloh. In vielen anderen Städten Deutschlands gibt es gleiche Ansätze dazu. Die Freifunkbewegung boomt, weil auch der Bedarf der Nutzer steigt. Damit setzt sie der Freifunkbewegung deutlich Grenzen. Deren Angebot wird als rechtlich fragwürdig hingestellt. Die Stadt untergräbt damit den kostenlosen Zugang zum Netz und verschafft so einem österreichischen Anbieter einen Zugang, der damit Geld verdient. Nicht direkt für die Nutzung, sondern durch die dahinterliegende Vermarktung der Daten.

Das kann so nicht sein. Wer künftig freies WLAN in der Stadt behalten möchte, kann sich dazu einschalten – und Einfluss nehmen auf die Politik, die dies entscheiden muss.

Die Freifunker Gütersloh haben dazu einen Link zu einer rechtlichen Einschätzung online gestellt, der deutlich macht, dass es hier um ein Grundrecht geht.

Foto: ak 2014

8 Kommentare Füge deinen hinzu
  1. Hallo,
    um allen Spekulationen ein Ende zu bereiten, wäre es am Einfachsten gewesen man hätte eine Stellungsnahme der IT-Innerebner eingeholt.

    Hier bitte:
    Es werden keine Daten an Dritte weitergegeben, weder die Städte noch Werbepartner oder wir selbst nutzen die Daten.
    Es werden die deutschen Gesetze peinlichst genau eingehalten. Die Daten bleiben in Deutschland und werden nur auf richterlichen Beschluss übergeben.
    Zur Zensur der Inhalte: Wer möchte im öffentlichen Bereich Pornografie oder Gewaltverherlichte Inhalte sehen? Wenn das die Stadt möchte, dann geben wir den Filter raus.
    Und die Haftung bei Missbrauch? Wer übernimmt die bei Freifunk? Bei Free-key übernimmt die ausschließlich die IT-Innerebner GmbH.
    Natürlich muss ein gesundes Unternehmen Geld verdienen. Denn nur dadurch kann auch ein schneller und verlässlicher Dienst bei Ausfällen geboten werden. Wo ruft man denn bei Freifunk an, wenn mal was nicht funktioniert? Hm?
    Und die WErbeschaltung erscheint genau ein Mal bei Free-key. Nämlich auf der Begrüßungsmaske und dann nicht mehr.
    Was spricht nun gegen einen professionellen Anbieter.
    Im Übrigen betreiben wir bereits weit über 100 Städte. Insgesamt sind 15000 Hotspots im Einsatz.
    Danke und allen einen schönen Tag noch
    Walter Innerebner

  2. Je mehr Firmen daran verdienen sollen, desto teurer wirds!

    Das ganze klingt nach verdeckter Subventionierung der Regio IT, die den Auftrag einfach in Form einer Eimerkette nach Österreich zu der Firma IT-Innerebner GmbH (http://www.innerebner.eu/free-key.php) mit ihrem Produkt „Free-Key“ durchreicht.
    Sowas ist eine wenig intelligente Abzocke der Steuergelder Gütersloher Bürger für ein WLAN, das in großen Teilen schon da ist, die Stadt keinen Pfennig gekostet hat und für das in keiner Form ein Haftungsrisiko tragen muss.

    Die Firma Innerebner verweist schon auf Artikel der NW auf ihrer Produkt-Homepage: http://www.free-key.eu/news.php

    Schauen Sie sich das Produkt bitte mal genauer an bevor sie die Katze im Sack untergeschoben bekommen. Ein paar weitere Städte setzen es wohl schon ein.

    1. Vielen herzlichen Dank für die Infos. Das ist schon ein Ding, dass die Firma schon verweist…! So einfach sollte es hier nicht gehen. Wir brauchen Freiufunk in seiner ursprünglichen Art!

    2. Da ja bei Ihnen heute offene Fragestunde war, anbei weiterführende Informationen, Beispiele und viele Fragezeichen.

      Der österreichische Dienstleister IT-Innerebner GmbH will in diesem Jahr 100 weitere deutsche Städte mit einem WLAN-Netzwerk ausrüsten.
      Wie geht das?
      http://www.teltarif.de/free-key-wlan-hotspot-deutsche-oesterreichische-staedte/news/54893.html

      Die in Innsbruck ansässige IT-Innerebner GmbH, Entwickler des WLan-Systems „free-key“, startet eine Kooperation mit dem Stuttgarter IT-Dienstleistungsunternehmen KDRS/RZRS.
      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2014-06/30689709-kooperation-zwischen-oesterreichischem-wlan-anbieter-und-deutschem-rechenzentrum-bild-007.htm

      Frage: Welche Beziehungen zwischen Regio IT und der KDRS/RZRS gibt es?

      Regio IT -> KDRS -> Innerebner GmbH ?
      Wo liegen die Verantwortlichkeiten? Wie fließen die Gelder? Wer verdient mit?
      Auf der Homepage der KDRS nach „innerebner“ suchen:
      https://www.kdrs.de/

      Der Prototyp: Zensiertes WLAN mit Werbung in Bad Zwischenahn von Walter Innerebner mit Free Key.
      http://www.nwzonline.de/ammerland/wirtschaft/surfen-im-gesamten-ortskern_a_20,0,1480570295.html

      Fragen über Fragen: Wem nutzt es?

      Dem Bürger mit zensierten Inhalten und Werbung?
      Der Wirtschaft in Gütersloh?
      Dem Tourismus in Gütersloh?
      http://www.tourismuspresse.at/presseaussendung/TPT_20140317_TPT0002/free-key-ausbau-des-oeffentlichen-wlan-angebots-in-deutschland-bild

      Frage: Wird da auch gleich der Gütersloher WLAN-Verkehr vom österreichischen Nachrichtendienst ausspioniert?

      20.6.2013: Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG und das BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) haben es sich mit der Ausschreibung Austrian Electronic Network zum Ziel gesetzt, IT-Projekte zu unterstützen, die qualitative und innovative Dienste ermöglichen und/oder beschleunigen. Die geförderten Projekte sollen die Nutzung, Durchdringung und Integration elektronischer Dienste in der Gesellschaft erhöhen:
      http://www.presseportal.de/pm/107801/2497190/it-innerebner-gmbh-erhaelt-foerderung-von-der-ffg-fuer-w-lan-projekt-free-key

      Free-Key am live Beispiel der Stadt Aalen (BW)
      http://www.aalen.de/grenzenlos-surfen-in-der-innenstadt.36123.htm

      Frage: Würden Sie das Produkt mit der Bedienungsanleitung nutzen?

  3. Hallo Kollegen. Auch der lemgoer Rat hat sich entschieden, dass Freifunk keine Sache der Stadt sei. Lemgo marketing e.v. hat einen Anwalt beauftragt die Sache zu klären. Ergebnis: Freifunk geht gar nicht. Der Anwalt sitzt im Stadtrat für die Spd, die die Idee „WLAN in der Bibliothek“ bei den letzten Kommunalwahlen von den Piraten geklaut haben.

    1. Hallo Freifunk Lemgo, danke für diese Info. Ich vernetze sie gleich mal in den Social Media. Habt ihr das auch schon an Freifunk GT gekabelt?
      Diese Verfahren sind einfach nur empörenswert. Man hat offensichtlich nicht verstanden, was Freifunk bedeutet. Da müssen wir noch viel
      Engagement für Überzeugung leisten. Nicht locker lassen. Der öffentliche Appetit auf Freifunk wird noch steigen.

Schreibe einen Kommentar zu Anke Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert