Heute im Umweltausschuss der Stadt Gütersloh steht die Frage auf dem Plan, ob künftig ein Turnverein seine bisherige Fläche als Fußball- und Sportplatz zur Hälfte als Bauland verkaufen kann. Oder ob ein ehemaliger Fußballplatz doch ein Ackerland bleibt, auf dem ein angrenzender Park erweitert wird. Zugänglich für die gesamte Bevölkerung in der Stadt.
Die Stadt Gütersloh sieht die bereits in einem ersten Durchgang (2020) beschlossene Sache mit einer 50:50-Lösung als gelungen an. Teilweise soll der Park erweitert werden, teilweise bebaut, in einem Wohngebiet mit gehobener Bausubstanz und einem Bodenrichtwert um die 400 Euro pro qm. Die Stadt schreibt jetzt in ihrer Vorlage im Ausschuss „gegenüber dem Sachstand vom September 2020 (die 50:50_Lösung; Anmerkg. d. V.) haben sich somit keine neuen Erkenntnisse ergeben.“ Dem entgegen stehen jedoch mittlerweile über 600 Unterschriften aus der Bevölkerung, die einer Bebauung ablehnend gegenüber stehen.
Es liegen weitere Anträge der Fraktionen vor: Grüne und BfGT möchten den Park auf der ganzen Fläche ausweiten. Die SPD stellt einen Antrag auf Vertagung der Entscheidung, man möchte zunächst eine virtuelle Bürgerversammlung einberufen. Eine Mehrheit für die Erweiterung des Parks ohne Bebauung ist fraglich.
Angesichts der weitreichenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe der letzten Woche zum bestehenden Klimaschutzgesetz von 2019 und der Mahnung, dieses nachzubessern, könnte man durchaus davon ausgehen, dass neue Erkenntnisse vorliegen: nämlich, dass der Klimaschutz mehr Engagement braucht als bisher. Die Reduzierung der Treibhausgase ab 2030 soll schon jetzt festgelegt werden. So kann sich die Gesellschaft besser und schneller auf die erforderliche Klimaneutralität vorbereiten. Nur so könnten unverhältnismäßige Eingriffe in die Freiheit künftiger Generationen vermieden werden. Wie einfach könnte man das aufgreifen, wenn der Bolzplatz Grünfläche bliebe. Und damit das, was er ist: Grüne Lunge inmitten der Stadt, zugänglich für alle.
Ein solches Urteil kann durchaus Antrieb sein für eine Kommune, schon jetzt Weichen zu stellen und einen Beitrag zu leisten, der weitreichende Folgen für die Zukunft einer Stadt und ihrer Bevölkerung mit sich bringt wie derzeit in der Frage um die lukrative Bebauung mit wahrscheinlich Luxusappartements eines Sportplatzes oder doch besser die Erweiterung eines Parks.
Daher die Einladung: Schaut selbst: Hier geht´s ins bestehende Grün mitten in der Stadt – der Mohns Park, der erweitert werden könnte:
Hier geht´s auf die betreffende „Wiese“, die einem Sportverein gehört (GTV), der gerne zu Baupreisen verkaufen möchte. Die Hälfte des Platzes ist angedacht, mit Bebauung versehen zu werden:
Und hier noch ein paar Impressionen zum bestehenden Parkgelände:
Die Entscheidung fällt zum Teil schon heute im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz…. in ein paar Stunden wissen wir mehr. Ich weiß schon jetzt, was ich will: Grünzeug.