Internet der Dinge – im Alltag schon da

Sie tauchen auf im Alltagsleben unserer Gesellschaft: die neuen Formen der Kommunikation. Da sprechen nicht nur Menschen mit Menschen. Jetzt kommunzieren auch die Dinge miteinander. Internet of Things ist längst keine Zukunftsmusik. Sie findet statt. Am Ende wird es ein Internet of Everything sein: Mensch-Maschine-Maschine-Mensch etc. Die Welt kommuniziert.

Heute ist es der digitale Stuhl: Er steht im Konzertsaal, aneinandergereiht und weist seine Nummer aus, je nachdem, wie er gereiht ist. Alles digital. Vernetzt zählt er seine Position selbst. Vernetzt könnte er demnächst auch noch seine Sensoren dazu einsetzen, das Gewicht dessen zu bestimmen, der auf ihm Platz nimmt – um das Ergebnis gleich weiterzuleiten, es gibt immer jemanden, der mit diesem Datensatz etwas anfangen kann.

Das Foto zeigt einen Stuhl mit einer digitalen Nummerierung.
digitaler Stuhl – IOT im Alltag

Noch interessanter: die Preisschilder (hier in Norwegen) im Supermarkt sind elektronisch. Die Preis- und Informationsbeschriftung ist digital. Sensoren sind in der Lage, die Preise und Infos in Sekundenschnelle zu aktualisieren. Elektronische Regaletiketten (ESL Electronic Shelf Labels) machen es möglich – und erleichtern zudem die Inventur. Elektronische Regaletiketten kommen im Handel immer selbstverständlicher zum Einsatz, so, wie dies bereits in der Industrie verwendet wird: von gewöhnlichen Preisauszeichnungen bis zur Beschriftungen von Produktionsstrassen (Kanban) oder Lagerplätzen im Logistikbereich – alles drin. Firmen wie EDEKA, Media Saturn Holding, Netto sind bereits auf dem Weg, ihre Ladenlokale flächendeckend mit elektronischen Preisschildern auszuzeichnen. Das spart Personalkosten, das spart Druckkosten für Papieretiketten, das spart Zeit. Das ermöglicht blitzschnelle Marktanpassung. Etwa dann, wenn das Wetter gut ist und alle Welt grillen möchte: Der Preis für Grillware könnte dann augenblicklich erhöht werden. Auf Knopfdruck. Die Vorteile liegen auf der Hand, Einsparungen, Profit, Marktposition. Über die Nachteile wird weniger ausführlich gesprochen. Bisher.

Vernetzt können diese Preisschilder künftig nämlich noch mehr: etwa erkennen, welches Smartphone an ihnen vorbeigeht. Diese Info gibt Rückschlüsse auf den „Träger“, also den Kunden: Nutzt der teure Marken wie Apple, so wäre es durchaus möglich, dass sich Preise blitzschnell verändern können, nach oben nämlich, weil der vor der Ware stehende potenzielle Kunde selbst als vermögend klassifiziert wird.

digitaler Preis
digitaler Preis

Aber auch in den Städten tauchen immer mehr Sensoren auf. Smart City. Lichtmasten etwa sind in vielen Städten schon jetzt keine einfachen Lichtspender mehr. Sondern sie sind auch Sensoren – Produzenten und Aufsauger von Daten. Sie kommunizieren in Echtzeit.

Bristol als Smart City in GB spielt mit Sensoren in der Innenstadt und nimmt die Menschen so mit auf dem Weg: Durch Lichtspiele, die an zentraler Stelle in der Innenstadt angebracht wurden. Diese warfen Lichtmotive auf die Straße oder auf Wände. bunte virtuelle Vöglein etwa. Menschen blieben verwundert stehen und traten dann in die Interaktion mit diesen „Lichtwesen“, man versuchte sie zu fangen, zu berühren oder drauf zu treten. Wohlwissend, dass es nur Licht war. Und doch kam es zum positiven Nebeneffekt, dass sich die Bevölkerung bewusst wurde – da sind Sensoren im meiner Stadt. Die liefern Daten, sie produzieren Daten. Mit Daten wird künftig mein Umfeld gesteuert – und die Daten liefere zum größten Teil ich als Teil der Stadtbevölkerung. Wem aber gehören künftig Daten? Eine Frage, die sich gerade sehr deutliche in Barcelona stellt, eine SmartCity, die Daten künftig in Bürgerhand belassen will und nicht in der Hand der großen Tech-Firmen. Es verspricht eine spannende Diskussion zu werden. Dabei sprechen die Dinge ein Wörtchen mit.

Bristol spielt.
spielend die Bevölkerung mitnehmen

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