Virtuelle Realtiät – virtual reality. Was so sprachlich harmlos daherkommt, ist beim Ausprobieren der virtuellen Brillen ein Megahammer. Da ergeben sich neue Welten und Dimensionen, die dem Betrachter förmlich den Boden unter den Füßen wegziehen.
Auf der rp16 ist das ZDF (!!) wohl ein Magnet für das Testen der Brillen, die einen kleinen Eindruck dessen vermitteln, wie künftig Fernsehen oder Kino oder sonstige Bildwelt „elebbar“ werden könnten. Hinter diesen tierischen Masken verbirgt sich ein neuer Kosmos. Ich hab es ausprobiert. VR-Brille auf, Kopfhörer auf die Ohren – und ab geht es in eine andere Dimension. In meinem Fall: explodierende Vulkane, abgrundtiefe Weiten ohne Boden, Himmel und auffliegende Vogelschwärme – und ich mitten drin, ohne Zeit und Raum und ohne Boden oder Orientierung. Einfach mitfliegend, die Bezugspunkte fallen weg, es ist gar nicht mehr so einfach, festen Boden unter den Füßen zu behalten.
Hier ein kleiner Bewegtbildeindruck – leider nur von den Menschen, die Schlange stehen, um sich für Momente in eine andere Galaxis zu beamen. Die Aufnahmen im Innern der Brille kann die Kamera nicht aufnehmen.
Ein paar Meter weiter gab es nochmal eine Kostprobe von Samsung. Im Innern des Oculus tobte eine riesige Wasserwelle, die mich vom Surfbrett gekickt hat, traten Musiker in einem Rockkonzert neben und vor mich hin, zum Anfassen nahe. Ein Zirkuspotpourri mit skurrilen Figuren verzauberte, eine Skifahrt mit Schuss machte mich schwindelig. Ich rang nach Luft und um Gleichgewicht – und saß doch nur auf dem Hocker.
Es war kaum möglich, beim Schauen ruhig zu sitzen oder emotionslos zu bleiben, so real war plötzlich die virtuelle Welt in der Brille. Virtuelle Realtität. In Sekunden wechselt unsere Welt.
Was macht das künftig mit uns? Auch eine Frage der digitalen Transformation. Wir leben schon mitten drin. Und es braucht nicht nochmal zehn Jahre (rpTEN), bis wir alle es merken. Die Jungen sind schon da, die damit aufgewachsen sind. Sie machen einfach.