UPDATE VOM 11. August 2017
Wenn es hier im Beitrag um BOTs geht, dann darf der hier nicht fehlen: Communityprojekt Chatbot Bonn – vom OKLab Bonn:
„Zusammen mit dem OK Lab Düsseldorf, Govbot.IO und der Stadt Bonn ist eine sehr, sehr, sehr frühen Betaversion mit den ersten Inhalten “Rheinpegel, Parkhausbelegung und Wunschkennzeichen reservieren” gestartet. Aktuell in Umsetzung befinden sich noch Inhalte der Stadt Bonn und später sollen auch Messengerplattformen eingebunden werden.
Expertenbots für Bonn?
Ihr könnt an dem Chatbot mitwirken! Jeder kann weitere Inhalte zu Bonner Themen in dem Chatbot als sogenannte Expertenbots hinterlegen. Wenn Ihr interessiert seid daran mitzuwirken, sprecht uns einfach auf dem OK Lab Meetup, Twitter, Facebook oder Mail. Um eigene Experten (wie Skills bei Alexa oder Apps für Apple oder Android) zu entwickeln, existiert auf GitHub ein SDK.
Frei verfügbare Datenbestände für eigene Experten aus verschiedenen Themengebieten gibt es zum Beispiel hier in einer Übersicht.
Bonn.Digital hat den digitalen Veranstaltungskalender freigeben und ist an einer Einbindung in den Bot interessiert.“
Künftig sprechen Sie als Bürger mit einem Bot, wenn Sie im Rathaus anrufen. Einem Chatbot. Ein digital gesteuerter Dialogassistent, der Verwaltungen im Bürgerservice unterstützt. Künstliche Intelligenz hält Einzug im Rathaus. Nicht in jedem – aber in den digital innovativen Rathäusern schon.
Der Chatbot kann eine Menge: er kennt die Abläufe in der Verwaltung, er kann „Verwaltungssprache“. Und er ist 24/7 erreichbar. Auf deutsch heißt das: rund um die Uhr kann der Bürger den Chatbot erreichen und ihm Fragen rund um Verwaltungsdienstleistungen aus dem Rathaus befragen. Der Bot navigiert den Fragenden sicher und treffgenau an sein Ziel.
„Sie möchten heiraten?“ Dann erklärt der Chatbot schon mal bei der Erstanfrage, welche formalen Unterlagen das Standesamt für die Anmeldung benötigt – und am Ende steht sogar eine konkrete Terminvereinbarung. Alles an einem Samstagvormittag aus einem Café heraus zu organisieren. (Schön, wenn dazu sogar noch WLAN vorhanden ist.) Gleiches gilt für alle weitern behördlichen Themen vom Personalausweis bis hin zur Straßenreinigung.
Irre?
Keinesfalls.
Wie gesagt, der Chatbot hält Einzug in die Rathäuser. In Wennigsen /Deister etwa. Das ist eine kleine Gemeinde in Niedersachsen mit dem digitalen Bürgermeister Christoph Meineke. Er hat den Bot Govii ins Rathaus geholt und testet ihn gerade. Ebenso wie der Kreis Lüneburg diesen Bot ebenfalls testet. Govii kann kommunizieren, ist auf allen social-media Kanälen wie Facebook, Skype, WhatsApp oder weiteren Messengern zuhause – also genau da, wo die Menschen sind und ihren Lebensalltag organisieren.
Govii setzt auf Zuständigkeitsinformationen der öffentlichen Verwaltung. Hierfür spricht er mit einer Vielzahl von Schnittstellen und (XÖV-) Standards, um die richtige Information zu finden. So beantwortet der Chatbot Anfragen zu Behördenleistungen, Zuständigkeiten, Öffnungszeiten, Kosten und Ansprechpartnern. Ergänzt werden diese Informationen durch beliebige Daten, die über Konnektoren mit entsprechenden Anfragemustern verknüpft werden können. Auch – und das ist so ganz fabelhaft – können Open-Data-Bestände eingebunden werden.
Wenn der cloudbasierte Govii mal nicht weiterweiß, leitet er weiter an einen „realen Menschen“, der dann übernimmt. Der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung hat aber bis dahin Zeit, sich um andere Aufgaben zu kümmern, er muss nicht stets wiederkehrende Fragen beantworten.
Mit einem Bot macht das behördliche Kommunizieren Spaß. Und der Bot lernt: alles, was er nicht weiß, holt er nach. Aus Fehlern wird er klüger und seine künstliche Intelligenz wird trainiert. In ein paar Jahren wird er ganz souverän durchs staatliche Programm führen. Und Bürger werden ihn nicht mehr missen wollen – zu direkt ist sein Einsatz. Zu mehrwertig, weil rund um die Uhr und schnell.
Übrigens gibt es nicht nur Govii. Da ist auch noch der BehördenBot „Kumpel Krefeld“. Ein Chatbot, den zwei junge Entwickler im Rahmen des NRW Hackathons im letzten Jahr entwickelt haben: Theo Steinhard und Michael Tjupalow.
Im September kann man ihn im Düsseldorfer Chatbot Meetup (public plan) kennen lernen.
In einigen Stadtverwaltungen wird er schon getestet, der Kumpel, der 24/7 bereit steht und ständig dazu lernt: Der Bot.