Wetterdaten in Bürgerhand

Wie wunderbar wäre es, wenn viele Daten zu einem besseren Verständnis von Wetter und Klima betragen könnten? Wie bereichernd wäre das für ein modernes Umweltmonitoring? Welchen Vorsprung brächte das für Citizen Science – eine zukunftsweisende Datensammlung, Visualisierung. Nicht nur professionell betrieben, sondern auch in Bürgerhand erstellt. Und dazu noch mit konkretem lokalen Bezug!

In den Tagen der Kältewelle und in Zeiten der Klimakrise sind offene Daten zum Wetter ein großer Beitrag zum besseren Verständnis und auch für die eigene Handlungsfähigkeit.

Achtung: Spoiler!

Mit dem Handwerkszeug der „Sense Box“ gelingt das Sammeln von Daten bereits jetzt wunderbar. Die Do-it-yourself Messbox misst Wetterdaten, die selbst erhoben sind. Umwelt wird somit zu Sache von Jedermann. Jeder kann Teil des großen Netzwerks werden.

Ich habe bereits im September 2018 im Rahmen der 1. Kommunalen OpenGovernment-Konferenz von #OffeneKommunenNRW ein Interview dazu geführt. Dr. Thomas Bartoschek von der Uni Münster zum Einsatz der Sense Box:

Dr. Thomas Bartoschek, Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) am Institut für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er ist Gründer und Leiter des Forschungs- und Schülerlabors GI@School und Leiter des senseBox Projektes. 

Viele verschiedene Sensoren tragen dazu bei, dass die Wetterdaten in die individuelle Umweltmessstation gelangen, die wiederum in der openSenseMap visualisiert werden.

Daten sind natürlich besonders spannend in der Visualisierung und Analyse. Zur Sense Box dazu gehört also auch die openSenseMap, eine Datenplattform für offene Daten jeglicher Art. Auf der Website heißt es als Erklärung:

„Jede senseBox:home, aber auch viele andere IoT-Messgeräte, übertragen ihre Daten auf die Karte, wo sie betrachtet, analysiert und heruntergeladen werden können. Die Plattform ist komplett kostenlos und alle gesammelten Daten werden unter der Public Domain Dedication and License 1.0 veröffentlicht.“

Futurium greift Wetterdaten auf

Anlass für diesen Beitrag war mir übrigens nicht nur die Wetterkatastophe der letzten Tage, sondern auch meine Teilnahme an einer virtuellen Führung durch das Futurium in Berlin.

Hier werden Fragen gestellt wie etwa: „Wie wollen wir in Zukunft leben? Im Fokus der Ausstellung stehen der Mensch, Natur und Technik – und natürlich ihre Interaktion. Das Futurium ist ein Ort des Ausprobierens – und zum Experimentieren. Hier werden auch Prototypen selbst gebaut.

Und auch im Futurium steht die SenseBox im Fokus als Handwerkszeug, die Umwelt der Zukunft zu adressieren. In einem Online Workshop wird die DIY-Umweltdaten-Messtation – die senseBox – und die dazugehörige Online-Weltkarte – die openSenseMap – als Beispiel für ein Citizen Science-Projekt vorgestellt. Lernziel: Was sind Daten, wie erhebt man diese und interpretiert sie – und warum sind offene Daten von Bedeutung für politische Teilhabe und gesellschaftliche Entwicklung. Und dann geht´s ans Machen, denn vermittelt wird auch, wie Live-Daten visualisiert werden.

Besser geht es fast nicht.

Oder vielleicht doch. Jetzt gibt es sogar auch die sense-box CO2-Ampel.

Ich gestehe: Mir wäre eine kommunale flächendeckene Nutzung solcher individueller Messstationen sehr recht – Umweltmonitoring in Bürgerhand. So lässt sich mit Datenevidenz eine Menge verändern und bewegen – auf dem Weg in eine klimaneutrale Kommune. Unbedingt mal reinklicken.

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