Manchmal ist man sich so nah und doch trennen einen Welten. Ein Beispiel aus den letzten Wochen:
Da streiken Erzieherinnen (zum größten Teil städtische Angestellte) für mehr Wertschätzung ihrer Arbeit und für mehr Geld. Im Fokus steht insbesondere der Wunsch nach einer öffentlichen Debatte darüber, wie sehr sich das Arbeitsfeld einer Erzieherin verändert hat, wie stark die Aufgabenbelastung gewachsen ist und was alles von ihnen zum Wohl der Kinder in der Kita geleistet werden soll. Es brauchte mehrere Wochen Streik, um das öffentliche Augenmerk hierauf zu richten. Das Anliegen der stärkeren Wertschätzung verbunden mit mehr Geld für diese Leistung ist absolut berechtigt. Noch steht eine endgültige Entscheidung aber aus. Man darf gespannt sein, wie das ausgehen wird.
Gleichzeitig bescheinigt der Rat und der Verwaltungsvorstand dem verantwortlichen Führungspersonal für dieses Segment Erziehung und Soziales eine gestiegene Arbeitsbelastung mit stetig gewachsenen Herausforderungen in ähnlichem Wortlaut – und genehmigt die Erhöhung der Bezüge.
Was eine Gleichzeitigkeit der Wahrnehmung doch für unterschiedliche Konsequenzen haben kann. Sensibel ist das Timing jedenfalls nicht.