Immer wieder zieht es die Ostwestfalen-Lipper in „ihren“ Teutoburger Wald.
Einst ein Kleinod der Natur, ein flächendeckender grüner Waldbestand. Der Hermanns-Weg als eine fantastische Laufstrecke für jeden Marathon-Läufer oder Spaziergänger. Erholung pur. Natur pur.
Doch in diesen Tagen wird jedem Spaziergänger deutlich: die Klimakrise ist auch bei uns längst angekommen. Der Teutoburger Wald ist in weiten Strecken (mit seiner doch Monokultur) kein Wald mehr. Ganze Hektar sind mit schwerem Gerät abgeholzt. Mit Borkenkäferfraß verletzt liegen die Stämme wie Streichhölzer am Boden und warten auf den Abtransport.
Die Harvester haben sich mit riesigem Radstand durch den Wald gefräst, um ans Werk zu gehen. Hunderte Bäume fällen sie in wenigen Stunden.
Wo vor ein paar Tagen noch Fichte und Tanne, Baum an Baum stand, ist jetzt der Hügel oder der Hang kahl. Der Blick über Kilometer weit, wo sonst nur dichtes Nadelwerk stand.
Es gibt hier keinen Wald mehr. Nur noch die eigene sentimentale Erinnerung an etwas wie Wald.
Nun wirkt ja auch die touristische Vermarktung des Teutoburger Waldes. Hier läge eine Chance, digital, virtuell über genau dieses Wegfällen, Wegsterben in Echtzeit zu berichten. Nicht schön – aber eindringlich. Ein digital nachvollziehbares Verschwinden von Kulturlandschaft, Natur – und unserem bekannten Lebensraum könnte ein Weckruf sein. Aufwachen!
Vielleicht verhilft eine digitale tägliche Echtzeit-Liveschalte zu schnelleren Beschlüssen und wirksameren Handeln gegen die Klimakrise.
Ich jedenfalls bin zutiefst traurig.