Update vom 3.7.2015
Da schreibt mir ein aufmerksamer Leser: Das Gefährt hat nicht nur ein Kennzeichen aus BI, sondern auch die Kürzel der Automarke, die da heißt „Twizy ZE“ eines französischen Herstellers. Damit dürfte klar sein: das hier ist Werbung und keine politische Haltung. Übrigens fährt auch der Kollege der Konservativen ein eigens für den Wahlkampf beklebtes Auto der Marke Volkswagen. Gekauft? Geliehen, geleast? Auch das ist Werbung und bar jeder politischen Positionierung. Ist man als Kandidat nach der Wahl da noch frei, wenn heimische Autoverkäufer unterstützt haben? Wenn wir einen Politikwechsel hin zu mehr Transparenz und Unabhängigkeit wirklich wollen und wieder den inhaltlichen Diskurs beleben möchten, beginnt die Diskussion bei der selbstgemachten Abhängigkeit der Politiker. Das Autoleihen und Rumkutschieren zu Wahlkampfzeiten gehört sicher dazu.
Da muss man sich ja Sorgen machen um die Gegenkandidaten:
Der eine scheint für das gesamte Wochenende im Mohns Park übernachtet zu haben. Jedenfalls stand sein Auto in den Tagen des Gütersloher Sommers vor einem der Haupteingänge zum Park. Schon am Freitagabend war er exakt am Abschluss der Hecke abgestellt. Der Dauerparker suggerierte eindringlich, von morgen bis abends durch die Nacht hindurch im Park zu weilen. Hatte er dort gezeltet, um keine Sekunde zu verpassen? Oder war das Gefährt doch nur dafür abgestellt, wofür es ja auch mit Bielefelder Kennzeichen zugelassen war: für unbemannte Werbung?
Auch der Parteifrischling der Konservativen zeigt Dauerpräsenz. So hat ihm sein orangenes Wahlkampfteam eine Anzeige auf Facebook gesponsert: Der Kandidat mit den Füßen im Wasser – mit den besten Feriengrüßen. Dieser Fußbadende erschien nun auf meiner Timeline in meinem privaten Account gefühlt jede zehn Minuten. Ich hatte seine Seite mal geliked, doch nun hab ich sie geblockt. Die Dauerbeschallung während seines Urlaubs geht an die Nerven, wer weiß, wie viele Wochen er weg ist. Und wer weiß, wie lange so Füße ein permanentes Wasserbad aushalten.