Chancen digitaler Kommunikation der Ratsarbeit

Digitale Kommunikation von Ratsarbeit – ein Thema, welches auf jede Tagesordnung von Stadt- und Gemeinderäten gehört. Und natürlich nicht nur dorthin, sondern auf alle Ebenen der politischen Aktiven. Viele Ratsleute und Verwaltungen machen sich jetzt auf den Weg, Digitalisierung für sich und den direkten Nutzen in den Kommunen zu entdecken. Das stellt viele vor große Herausforderungen, denn sie sind in der Regel mit einem Schlag „Lernende“. Damit steht auch die Frage im Raum „Wie gelingt digitale Kommunikation von Ratspolitik?“

Dazu war ich als Referentin der DAKT – die andere Kommunalpolitik e.V. in Weimar eingeladen. Die grünen-nahe Vereinigung veranstaltete ihren „Kommunalpolitischen Tag“ mit aktuellen Themen rund um Kommunalpolitik. Hier findet sich das Programm. 

 

ein Thema mit Zukunft

Im Zentrum der digitalen Kommunikation steht zumeist die Nutzung der (nicht mehr ganz) neuen Sozialen Medienkanäle. Ich starte stets mit der Ist-Analyse, wo die jeweiligen Aktiven hier schon stehen, welche Erfahrungen sie gesammelt haben, was gut läuft und was sich als Herausforderung darstellt. Gr0ße Themenblöcke sind dabei stets die Zeit- und Ressourcenfrage – wie integriert man digitale Kommunikation in die Mandatsarbeit, ebenso wie die Frage der Übersetzung von Fachwissen und Fachsprache in verständliche Formulierungen, die auch im Netz verstanden werden und dort einen Mehrwert zum Verständnis und zur Partizipation für die Menschen mitbringen. Und natürlich diskutieren wir über die Verständigung darüber, dass social Media keine simple Sendefunktion darstellt, sondern dialogisch geführt wird, auf Augenhöhe, in Echtzeit, Wissen teilbar macht. Dauerhafte Kommunikation ist anders zu organisieren als das Verfassen von gelegentlichen Pressemitteilungen. Dauerhafte Kommunikation stärkt den demokratischen Gedanken, dass Gewählte Repräsentanten sind, die eine große Bevölkerungsgruppe vertreten – und ansprechbar sein müssen. Mehr denn je gefordert sind.

Auch das Erkennen, dass mit den neuen Medien ganz eigene Kanäle der Kommunikation zur Verfügung stehen, die unabhängig von den bisherigen traditionellen Medien gelingen – verändert auch die politische Arbeit an sich. Dazu braucht es Wissen, Kompetenz und Strategien, wie mit dieser veränderten Deutungshoheit umzugehen ist. Wer ist man im Netz? Hybride in seinen vielen Rollen? Was macht das vor allem auch mit der lokalen Berichterstattung etwa der Lokalzeitungen, die oft nicht so schnell berichten können wie es die digitalen Medien vermögen – die dann auch noch ganz anders Informationen aufbereiten, teilen und kommentieren lassen. Ein weites Spannungsfeld, welches nicht nur zu Wahlkampfzeiten ein Thema mit tektonischer Verschiebung ist, sondern im digitalen Transformationsprozess grundsätzlich immer.

Aber es geht mittlerweile nicht nur um den Dialog auf Augenhöhe – sondern weit mehr auch um die veränderte Grundhaltung an sich, hin zum Open Government. Das verlangt einen Kulturwandel der Haltung hin zu mehr Öffnung und zu einem Dialog, nicht nur auf Zuruf, sondern frühzeitig, in Echtzeit, schon bei der Beschreibung von Problemen und Herausforderungen. Wir sprechen also daher auch über die Öffnung und Bereitstellung von Offenen Daten in den Verwaltungen. Die Rede ist immer auch von Portalen, in denen diese Informationen abrufbar sind.

Ein weites Feld, dem sich die Teilnehmer in Weimar gestellt haben. Aufbruchstimmung und Lust waren am Ende spürbar – und vor allem auch konkrete Packenden, was schon in der nächsten halben Stunde leistbar wäre, über das hinaus, was eh schon gut läuft …

 

Danke nach Weimar, danke nach Thüringen – der Blick in ein anderes Bundesland bringt auch mir viele Anregungen, die ich gerne mit nach NRW zurück nehme.

 

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