Wie immer, wenn ich auf Tour durch das digitale Land bin, wohne ich in unserem Wohnwagen – auf einem Campingplatz. Diesmal an der Mosel. Im schönen Moseltal – denken die einen, die die wunderbar geschwungene Moselführung lieben, die romantische Landschaft, mit dem Weinbewuchs und der langsam fließenden Moselle, wie sie in Frankreich heißt. Doch für mich als Digitaltouristin, die über die Anbindung ländlicher Räume in Deutschland schreibt, war die obere Mosel kurz nach Koblenz geradezu ein Albtraum.
Ich war auf der Suche nach WLAN – meine stets zweite Frage, wenn ich auf einem Campingplatz einchecke. Diesmal bekam ich ein „Ticket“ für den Zugang. Sage und schreibe 5 Euro für drei Tage – mit der Einschränkung 500 MB täglich. Es schwante mir bereits Böses.
Mein schlimmsten Befürchtungen wurden Stunden später zur bitteren Gewissheit. Ganz 18 Minuten hielt die 500 MB-Dosis. Dann war Schluss. Wer streamt… wer arbeitet, wer Videos macht… sollte sich besser rüsten.
Ich versuchte es an der Rezeption. Der Einfachheit gebe ich nur folgenden Satz wieder: „Was wollen Sie – Sie sind hier im Moseltal. Hier gibt´s nur schlechten Netz-Empfang und WLAN ist nun mal teuer.“ Drei Tage musste ich bleiben – es war eine ungewollte Zwangspause ohne Internetempfang und portioniertem WLAN.
Für kurze Mails musste ich mich auf den Hügel begeben – oder an den örtlichen Bahnhof. Da ging es. Dafür aber werden hier in der Region Fahrräder in der Bahn kostenfrei mitgenommen – jedenfalls von Mo bis Fr ab 9:00 Uhr, so erfuhr ich. Kein Netz aber mit Rad kostenfrei mobil – schon mal ein kleines Trostpflaster – wenn auch in einer stets mobiler werdenden Gesellschaft die aufgezwungene Netzabwesenheit ein No-Go ist.