Auf Einladung der Rheintalischen Grenzgemeinschaft hatte ich die Gelegenheit in Dornbirn Vorarlberg in Österreich über Digitalisierungsstrategien für digitale Regionen zu referieren.
Veränderung nicht auf die lange Bank schieben
Kreativität, Agilität und Mut gefragt sind. Vor Ort entscheidet sich die Zukunft der Gesellschaft. Damit der digitale Wandel gelingen kann, brauchen Kommunen Experimentierräume, Freiräume, um die „modischen“ Impulse der Digitalisierungswelle zwar aufzunehmen aber in ihrer Eigenart umzusetzen. Analog der Spannungsbögen zwischen Vergesellschaftung und Individualisierung können die Menschen vor Ort am besten erachten, welche Herausforderungen sie konkret angehen, um passgenaue Antworten für ihre Lebenswelten zu entwickeln. Regionale Eigenheit ist gefragt. Insbesondere das starke Aufkommen von künstlicher Intelligenz hinterfragt den Menschen nach seinem Alleinstellungsmerkmal, wenn man unterstellt, dass KI schneller und fehlerfreier Denken kann als Menschen das können – Menschen aber kreativ sind aber eben unberechenbar bleiben.
Donath Oehri, Präsident des Netzwerkes und Manfred Batliner, Geschäftsführer des Netzwerkes, begrüßten und hoben diesen regionalen Aspekt der Eigenheit für ihr Netzwerk hervor.
U. a. Dr. Kurt Fischer, Bürgermeister von Lustenau, referierte über die veränderte Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürgerschaft.
Der @FischerKurt plaudert über neue Kommunikation mit den Bürgern – digital Natives schicken keine E Mail #Dornbirn @BatlinerManfred
— Anke Knopp (@nowanda1) November 16, 2017
Ein Projekt, welches mich besonders begeistern konnte, ist der digitalisierte Dialekt aus der Gemeinde Lustenau. Die App „d’Luschnouar Sprôôch“ ist die Mundartdatei in Form eines Wörterbuchs. Sie beinhaltet Lustenauer Dialektwörter und Redewendungen mit Übersetzung ins Hochdeutsche. Ein besonderes Feature der App ist die Audiofunktion zur Wiedergabe der Lustenauer Ausdrücke.
Dialekt ist digitalisiert #Lustenau – andere legen damit eine Platte auf @FischerKurt ganz cool #Identität@BatlinerManfred#Dornbirnpic.twitter.com/V9nhXaCWy5
— Anke Knopp (@nowanda1) November 16, 2017
Kommunale Infrastruktur wird smart
Aufschlussreiche und spannende Informationen zu IOT, Internet der Dinge, in kommunaler Infrastruktur gab die Firma Zumtobel, bei der die Veranstaltung zu Gast war.
#Grenzgemeindetag zu Gast bei @Zumtobel_Licht … Einblick in sensationelle Beleuchtungsprojekte … pic.twitter.com/c1YFvVcJvr
— Kurt Fischer (@FischerKurt) November 16, 2017
Zumtobel ist Lieferant für Services und smarte Technologie in Beleuchtungen aller Art. Schon heute sind etwa Straßenlaternen nicht nur Spender von Licht im öffentlichen Raum, sondern sie sind auch Sender und Empfänger von Daten. Diese Veränderung berührt die kommunale Infrastruktur ebenso wie die Daseinsvorsorge vor Ort. Sie ist ein zentrales Aufgabenfeld für die Kommunen der Zukunft. Wer stellt diese Technik bereit? Wie kann man dabei die Bevölkerung mitnehmen – und letztlich bleibt die Frage, wie das Allesnetz, wie @DamianPaderta es nennt, auf den Aspekt des OpenGovernment einzahlt: Transparenz, Partizipation, Koproduktion. Ist die neue Technik hilfreich zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen, oder keimt da lediglich ein nächstes TechThema auf, welches ein gewinnbringendes Geschäftsmodell der Zukunft ist ohne die Abläufe im Hintergrund transparent zu erklären und den Menschen dabei im Mittelpunkt zu sehen. Zahlreiche Baustellen für kommunale Verwaltungen und Politiker gleichermaßen zeigen sich bereits heute, wenn es darum geht, IOT für sich zu erkennen und zu nutzen. Digitale Veränderungen vollziehen sich rasend schnell und tiefgreifend. Kommunen sind gut beraten, wenn sie Veränderungen nicht auf die lange Bank schieben, sondern für sich nutzbar gestalten. In der Grenzgemeinschaft hat man das auf dem Radar.