// Veränderung schon jetzt
Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft radikal – nicht erst morgen, sondern heute schon: Daten sind die neue Währung, die sozialen Interaktionen in den neuen Kommunikationskanälen sind der Rohstoff für Wertschöpfung.
Die Mechanismen von „Industrie 4.0“ und „Internet der Dinge“ wirken grundlegend anders als bisherige Geschäftsmodelle. Digitales Wirtschaften ist in der Lage, ganze Industrien alter Erfolge von heute auf morgen hinter sich zu lassen.
Diese Entwicklung und auch damit verbundene neue Formen der Arbeit 4.0 stellen unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Auch Gütersloh. Hier gilt es, die kommunale Wirtschaftsförderung digitalfähig aufzustellen.
// Kommunale Aufgabe
Die Wirtschaftsförderung ist eine kommunale Aufgabe. Digitale Wirtschaftsförderung bedeutet Netzwerkarbeit – dies in virtuellen und realen Netzwerken. Dabei ändert sich die Relation zu den Unternehmen, die ihrerseits virtueller werden. Es ändert sich auch die Beziehung zu Kunden, die nicht nur Konsumenten, sondern zunehmend Produzenten sind. Firmen entstehen, die sich teilweise nur noch im Netz abspielen. Sie brauchen keine Werkhallen nach altem Verständnis oder riesige Gewerbeflächen mehr. Sie wirken im Netz, sie nutzen statt dessen Kreativität und Wandlungsfähigkeit der Mitarbeiter. Mit einem Mausklick sind sie online oder bereits an einem anderen Ort aktiv. Darauf muss sich die Stadt Gütersloh künftig noch stärker einstellen. Eine klassische raumbezogene Wirtschaftsordnung ist damit künftig wirkungslos. Es braucht andere Kriterien wie etwa optimale Rahmenbedingungen in Form von guter Bildung, Netzwerkmöglichkeiten, schnelles Netz, Rückkopplung an Wissenscluster. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Technologienetzwerk IT´s OWL. Die Stadt Gütersloh muss virtuelle kommunale Orte schaffen, wichtiges Modul hierbei ist u.a. die Bildung und Qualifizierung der jungen Menschen vor Ort.
// Kompetenz aufbauen
Diese Kompetenzen müssen Stadtverwaltung und Kommunalpolitik in Gütersloh jetzt ausbauen. Es ist eine hohes Maß an Medien- und an Netzwerkkompetenz gefragt. Das bedeutet Neuland für eine Verwaltung sowie einen Mentalitätswandel weg vom Behördendenken hin zum Agieren als Partner auf Augenhöhe.
Für die zukünftige Finanzkraft durch Gewerbesteuereinnahmen wird dieser Wandel eine zentrale Rolle spielen. Die Stadt muss in mobile und vernetzte Kommunikation investieren.
// Verwaltung 4.0 bis 2020 ?
Das jedoch geht nur, wenn auch die Verwaltung zu einer modernen Verwaltung wird, nur so kann sie den Rahmenbedingungen und Bedarfen einer zunehmend veränderten Umwelt gerecht werden. Gütersloh muss im Können und im Handeln digitaler werden. Das Ziel ist eine Verwaltung 4.0 bereits 2020, das schließt eine digitalfähige Wirtschaftsförderung mit ein.
Foto: ak2012
Die Langversion findet sich auf Blickpunkt aus Gütersloh.
Zum Thema Freifunk in Gütersloh und anderswo hier eine Stellungnahme von Rechtsanwältin Johanna Feuehake. Ist bestimmt auch lesenswert für einige Fraktionen der Stadt, bevor sie noch mehr Geld für unsinnige Anträge aus dem Rathausfenster schmeißen.
http://www.anwaltskanzlei-feuerhake.de/freifunk
Vielen Dank für den Link, habe ich mir schon angesehen. Es wäre sinnvoller, die Initiative Freifunk zu unterstützen, statt selbst in Aktion zu treten. Bald mehr dazu.